Ergonomie - Rückenkomfort - rückenbequeme Stühle
Rückenbequemlichkeit
Was können wir tun, um es unserem Rücken so bequem wie möglich zu machen, d h. Wirbelsäule, Muskulatur und Bandscheiben zu entlasten?
Hierbei gilt es in erster Linie, die Last, welche die Bandscheiben (als schwächstes Glied) tragen müssen, zu verringern. Dabei spielt das Körpergewicht und vor allem die Gewichtsverteilung eine besondere Rolle, da diese unseren Schwerpunkt und damit die Wirbelsäulenkrümmung bestimmt. Zu viel Last vorn (Bauch) führt zum Hohlkreuz mit Druckerhöhung im hinteren Teil der Bandscheiben und auf die Wirbelgelenke. Dies bedingt Schmerzen und beschleunigt den Verschleißprozess.
Auch bei optimalem Körpergewicht gibt es Situationen, wo der Bandscheibeninnendruck extrem hoch ist. Es gilt den Bandscheibeninnendruck möglichst niedrig zu halten, Spitzen zu vermeiden und den Rücken (Bandscheiben, Muskulatur und Gelenken) ausgeglichen zwischen Be-und Entlastung auszubalancieren. Es ist manchmal ein „Drahtseilakt“.
So werden viele Tätigkeiten im Sitzen ausgeführt. Langes Sitzen in nach vorn gebeugter Haltung ohne ausgleichende Bewegungen ist jedoch nachteilig für die Muskulatur und die Bandscheiben. Die Muskulatur ermüdet und die Bandscheiben werden überlastet. Langfristig können Haltungsfehler auftreten, die zu frühzeitigen Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule führen. Bereits Kleinste Störungen des Rückengefüges können langfristig zu chronischen Beschwerden führen, Alltagsprodukte sollten deshalb eine ergonomische Gestaltung haben und an die Bedürfnisse des Benutzers angepaßt sein.
Ideales Sitzen, wie sieht das aus?
Die Sitzfläche sollte anatomisch geformt sein. Der Rumpf bleibt aufrecht und die Muskulatur braucht kaum ermüdende Haltearbeit zu leisten.
Im Idealfall ergänzen sich Rücken- und Sitzfläche, sie bewegen sich synchron zueinander und unterstützen ein dynamisches, bewegliches Sitzen. Man spricht hierbei von der Körper-Synchron-Mechanik. Wird die hintere Sitzposition eingenommen, senkt sich gleichzeitig die Sitzvorderkante ab. Grundsätzlich gilt für das richtige Sitzen: Becken höher als die Knie, das heißt der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel sollte mindestens 90 Grad, besser darüber betragen. Die Sitzposition sollte dabei ständig wechseln. Optimal ist eine Steh-Sitz-Dynamik. Die Faustregel lautet: 50% sitzen, 25% stehen und 25% bewegen.
Empfehlungen dynamisches, bewegtes Sitzen
- Nutzen Sie die Sitzfläche ganz aus. Der Rücken sollte Kontakt mit der Rückenlehne haben, Zwischen Kniekehle sollte ca. 2-3 Finger Platz sein, um den venösen Rückfluss zu gewährleisten.
- Stellen Sie die Sitzhöhe so ein, dass Ober und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden.
- Passen Sie die Rückenlehne Ihrem rücken an. Die Lordosestütze im Bereich des hinteren, oberen Beckens stützen.
- Die Abstützkraft der Rückenlehne ist richtig eingestellt, wenn nach kurzer Eingewöhnung die Bewegung nicht mehr bewusst wahrgenommen wird.
- Armlehnen sollen den Schulter-Armbereich entlasten, bei korrekter Einstellung bilden Ober- und Unterarm einen rechten Winkel.
- Wenn der Stuhl richtig eingestellt ist, folgt die Rückenlehne automatischen den Bewegungen.
Checkliste zum Überprüfen der eigenen Sitzposition:
- vordere Sitzposition
In der vorderen Sitzposition werden durch die starke Verkrümmung des Rückens die Muskeln übermäßig angespannt und die Bandscheiben einseitig belastet. Diese Position verstärkt die Gefahr eines Bandscheibenvorfalles - mittlere Sitzposition
Die mittlere Sitzposition verschafft dem Körper zwar ein großes Maß an Entspannung, jedoch für den Preis eines relativ instabilen und unsicheren Sitzverhaltens. Kleine Bewegungen genügen, um den Körper aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es entsteht ein Mehraufwand an Korrekturbewegungen durch Muskelkraft. - hintere Sitzposition
Die hintere Sitzposition ist, vom anatomischen Gesichtspunkt betrachtet, die optimale. Der Rücken wird sehr gerade durch die Lehne abgestützt, wobei die Wirbelsäule gestreckt und die Bauchgegend entspannt wird.
Worauf Sie beim Kauf eines Stuhles achten sollten
Ein ergonomisch guter Stuhl zeichnet sich dadurch aus, dass er in jeder Sitzposition den Körper optimal ab- und unterstützt und dadurch die Haltearbeit des Körpers auf ein Minimum reduziert. In erster Linie müssen Sitzmöbel dynamisches Sitzen ermöglichen, das heißt, ein häufiges Wechseln der Sitzposition muss durch den Stuhl ermöglicht werden.
Während bei jedem Wechsel die einen Muskeln beansprucht werden, können sich die anderen entspannen. Dynamisch bedeutet aber auch, dass die körpereigenen Bewegungen unterstützt und gefördert werden.
Mit der Sitzhöhenverstellung lässt sich der Stuhl bequem an die Körpergröße des Benutzers anpassen.
Die schon erwähnte Körper-Synchron-Mechanik sorgt für einen optimalen Sitzwinkel, der eine gesunde Oberkörperhaltung und –abstützung bewirkt.
Ein anatomisches Formpolster auf der Sitzfläche und Rückenlehne stützt das Becken und die Wirbelsäule wirksam ab.
Die höhenverstellbaren Armlehnen sollten nach vorn geneigt sein.
Einstellung des Rückenlehnendrucks. In sitzender Position kann hierbei der Widerstand der beweglichen Rückenlehne, die automatisch mit den Körperbewegungen mitgeht, individuell festgelegt werden.
Tipps für Vielsitzer:
Alle 10-15 Minuten aufstehen und ein paar Schritte gehen. Benutzen Sie die Treppe anstatt den Fahrstuhl. Oder: Telefonieren Sie im Stehen.
Eine einfache Übung fürs Büro ist das so genannte „Schinkenrutschen“. Dabei nehmen Sie die hintere Sitzposition ein und rutschen nur mit der Gesäßmuskulatur auf der Sitzfläche Ihres Stuhles bis zur vorderen Kante. Wenn Sie die vordere Sitzposition erreicht haben, kehren Sie auf die gleiche Art in die hintere Sitzposition zurück.
Anfrage:
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