Rückenschmerzen

Rund 40% der Bevölkerung in Deutschland leidet an Rücken- oder Nackenschmerzen. Dieses entspricht rund 33 Millionen Bürgern. Die Ursachen dieser Schmerzen sind vielfältig. Die Abnutzung bzw. der Verschleiß der Bandscheiben mit den daraus resultierenden Folgen scheint eine entscheidende Rolle zu spielen. Doch warum verschleißen die Bandscheiben und warum bei einem früher und bei dem Anderen später?

Ursachen dafür sind in erster Linie genetische Faktoren. Jeder Mensch ist speziell, hat Stärken und Schwächen und mit vielen Dingen werden wir geboren, d.h. wir können sie nicht beeinflussen. Mozart ist nicht einer der größten Musiker aller Zeiten gewesen, weil sein Vater ihn frühzeitig das Klavierspeilen beigebracht, sondern weil Gott ihn geküsst hat und ihm eine Gabe in die Wiege gelegt hat.
Trotzdem ist Vieles durch Training erlernbar und wenn wir mit einem „schwachen“ Rücken geboren wurden, so können wir Problemen vorbeugen und Rückenschmerzen verhindern bzw. mindern.

Dabei spielen verschiedene Risikofaktoren eine Rolle, die wir beeinflussen können:

  1. Belastung
    d.h. welchen Druck muss unsere Bandscheibe aushalten, was muten wir ihr zu. Dies ist vergleichbar mit einem Luftballon oder Ball. Wenn wir genügend Gewicht auf den Luftballon legen, dann wird dieser platzen. Ähnlich ist dies bei der Bandscheibe. Jedoch stört dort ein chronisch hoher Druck im Bandscheibeninnenraum die Versorgung der Bandscheibenzellen (Chondrozyten), d.h. die Zellen haben keine Zeit zum „Luftholen“, es liegt ihnen schwer etwas auf der Brust. Irgendwann wird die Zelle dem Druck erliegen und sterben. Wenn Bandscheibenzellen absterben, dann werden wichtige Eiweiße die so genannten Proteoglykane nicht mehr produziert. Diese binden Wasser und sorgen für die Elastizität der Bandscheibe. Wenn Proteoglykane fehlen, dann trocknet die Bandscheibe langsam aus, sie wird spröde und kann einreißen.
    Hauptbelastungsfaktoren für gesteigerte Bandscheibeninnendruck sind
    • Körpergewicht
    • Sitzen, Heben, Zwangshaltung.
    Reduktion von Körpergewicht und Verbesserung des Sitzverhaltens können Rückenbeschwerden minimieren.

  2. Rückenmuskulatur
    Die Rückenmuskulatur ist die äußere Stütze der Wirbelsäule. Ein schwache Rückenmuskulatur verstärkt die Belastung der Bandscheiben, eine starke Rückenmuskulatur kann hingegen die Bandscheiben entlasten und den Verschleißprozess verlangsamen.

  3. Stress
    Psychische Anspannung im Beruf oder privat führt zu vegetativen, d. h. unbewußten Begleiterscheinungen, da der Körper auf „Schadstoff“ Stress reagiert. Dies können Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen sein, Herz-Kreislauf-Probleme aber auch Muskelverspannungen. Diese wiederum belasten Bandscheiben und Gelenke und können letztlich zu Rückenschmerzen führen. Denn der Rücken bzw. die Muskulatur muss entspannen, um optimal zu funktionieren. Sonst sammeln sich Schadstoffe an und die Muskulatur wird übersäuert und verhärtet sich. Es entstehen „Knötchen“ so genannte Myogelosen und ein Muskelhartspann. Dadurch können sich Rückenschmerzen verstärken. Es entsteht ein „Teufels-Kreislauf“. Schmerzen wirken sich auf Konzentration und Leistung aus, machen uns nervös und aggressiv. Dies erhöht wiederum den Stress und verstärkt die Verspannung. Es gilt den „Teufels-Kreislauf“ zu durchbrechen.